Josef Lange-Grumfeld
* 1947, ✟2019, Ankum (Norddeutschland)
Josef Lange-Grumfeld stammt aus einer landwirtschaftlich geprägten Familie, machte auch eine dementsprechende Ausbildung und übernahm schließlich den väterlichen Hof, den er bis 1990 bewirtschaftete. Ab 1992 gabt er dann die Landwirtschaft vollständig auf und beschäftigte sich fortan nur noch mit seiner geliebten Kunst. Nach einigen Experimenten fand er schnell zu seinem eigenen Stil – unverkennbar, durch Knochenteile geprägt. „Als in den 90er Jahren von England ausgehend der BSE Skandal aufkam bin ich auf die Idee mit den Knochen gekommen. Dem Rinderwahn fielen damals sogar Gummibärchen zum Opfer, diese Problematik lag mir am Herzen. Genau genommen sind das gar keine Menschenknochen, sondern Knochen von Rindern. Ich wollte durch meine Kunst die Leute wachrütteln, um sich der Notwendigkeit einer natur-, tier- und menschengerechten Umwelt aufmerksam zu machen“ erläutert der Künstler den Hintergrund seines künstlerischen Schaffens.
Die stilistischen Stilelemente der frei schwebenden Knochen tauchen bis heute in seiner Malerei und in seinen Skulpturen immer wieder auf. Köpfe ohne Knochen direkt darunter sind bei Josef Lange-Grumfeld selten anzufinden. Egal, welches Material er gerade verwendet, die Knochenelemente gehören unverwechselbar zu seiner Kunst.
Josef Lange-Grumfeld spielt mit Formaten und Materialien. Auch in der Farbgebung ist er sehr variable, wobei schwarze und weiße Linien sowie rote und blaue Flächen hervorstechen. Die Farbe Grün findet man er seltener. Das einzige Material, mit dem Josef Lange-Grumfeld anscheinend noch nicht gearbeitet hat, ist der Werkstoff Glas. Sicherlich ist die Umsetzung seiner durch die frei schwebenden Knochenelemente geprägten Figuren und Fabelwesen in flüssig und heiß zu verarbeitendes Glas eine besondere, auf den ersten Blick schier unmöglich scheinende Herausforderung. „Das schaffen nur die Besten aus der Gilde der Glasmacher, wenn überhaupt“ schätzt er die Realität sofort treffend ein. Obwohl die vielfältigen gestalterischen Möglichkeiten des Mediums Glas mit den ungeahnten Möglichkeiten zur Ausnutzung des Zusammenspiels von Farbe und Licht natürlich eine reizvolle Aufgabe für den mir Farben und Elementen spielenden Künstler ist.
Fabelwesen, Vogelmenschen und Knochenwesen aus Glas, das würde den Künstler reizen, das wäre eine echte Erweiterung seines vielfältigen Spektrums. „Wir können es versuchen – möglichst in den Farben Schwarz, Weiß, Rot und Blau – nicht unbedingt Grün, obwohl ich diese Farbe auch liebe, ich wohne ja schließlich im Grünen, aber in der Kunst ziehe ich die anderen Farben vor“ sagte Lange-Grumfeld in einem ersten Vorgespräch mit dem Gelsenkirchener Galeristen und „Glasexperten“ Jürgen Heitbreder, der dem Künstler die Idee von der Herstellung von Glasskulpturen nahebringen möchte.
Das Resultat aus diesen Vorüberlegungen sind die ersten Glasskulpturen von Josef Lange-Grumfeld, die in Zusammenarbeit mit der Glasmanufaktur Hofmeister exklusiv von H-Art-line angeboten werden.
Josef Lange-Grumfeld
Beispiele für öffentliche Ausstellungen
1994: Galerie "U'Lieratow", Danzig, Polen
1995: Messe Oderland, Frankfurt/Oder
1998: Montague Art Galleries, NewYork, USA
1998: Gallery Szent-Györgyi, Boston, USA
1999: Altes Rathaus Fürstenau
2001: Galerie "De Langense Enk", Lochem, Niederlande
2002 Biennale, Ravenna
2003: Mettinger Kunstverein "Schultenhof", Mettingen
2004: Kunstverein Ibbenbüren
2007: Kulturspeicher Oldenburg, Oldenburg (Katalog)
2009: GALERIE schwarz | weiss, Osnabrück (Katalog)
2000, 2010, 2015, 2018: Irma Stern Museum, Kapstadt, Südafrika (Titel 2018: „Freundschaft hat keine Grenzen“)
2018: Deutsch-italienische Gesellschaft, Venedig, Titel: „Kampf der Farben“ (Katalog)
2018 Workshop Glasmanufaktur Hofmeister, Gebenbach,
2018: Triennale di Venezia 2018, Palazzo Albrizzi Capello, Titel: „Der Schrei der Erde“ (Katalog)
2018: Erste Glas- und Grafik-Auflagen, Edition H-Art-line (Katalog)
2018: Vorstellung des Schulprojekts am Berufskolleg Bocholt-West, Umsetzung in 2019
2018: Erste Schmuckobjekte der Edition H-Art-line im Goldschmiedeatelier Anja Schlader