Volkmar Schulz-Rumpold
* 19.03.1956 Berlin
Volkmar Schulz-Rumpold wurde 1956 in Berlin geboren. Sein Leben und Malen ist durch perfektionierte Unbekümmertheit und Unvollkommenheit geprägt. Nach einer abgebrochenen Gärtnerlehre versuchte er sich mit mäßigem Erfolg als Wirt der Kneipe „Mandrax“.in Berlin sowie als Friedhofswärter und Gelegenheitsarbeiter in Bremen, ehe er sich 1995 der Kunst widmete und mit dem Zeichnen und Malen begann. Seine Arbeiten wurden immer imposanter, die Formate immer größer, aber sein Schaffen wurde auch immer wieder durch Streitigkeiten mit seinen Galeristen unterbrochen.
Aber Schulz-Rumpold malte immer weiter, er gab nicht auf. Und so fantasievoll und unorthodox, wie er seine Bilder betitelte, so sahen sie auch aus: entwaffnend direkt, kindlich, farbenstrotzend. Und rubbelig-naturroh, weil Schulz-Rumpold unter die linear konturierten Farbflächen ab und zu auch fremde Materialien mischt, mitunter sogar Pferdemist.
Museum und Ausstellungen
In den 90er Jahren gehörte Volkmar Schulz-Rumpold zu den gefragtesten aktuellen Malern Deutschlands. Durch die bereits erwähnten Streitigkeiten mit den Galeristen verschwand er in der Kunstszene ein wenig in der Versenkung, aus der ihn nach Beginn des neuen Jahrhunderts der inzwischen verstorbene Galerist Georg Friedrichs wieder hervorholte. Bis heute hat Schulz-Rumpold aber (zumindest kommerziell) nicht an seine großen Zeiten in Berlin vor der Jahrtausendwende anknüpfen können.
Schulz-Rumpold ist und bleibt aber trotzdem einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart in Deutschland. Er ist in mehreren Museen vertreten, wie z.B. im LVR (Landschaftsverband Rheinland) Museum in Bonn. Seine Kunstwerke wurden und werden in vielen Einzelausstellungen in Galerien in Bremen, Köln, München, Berlin, Dresden, Bern, St Petersburg, Kunst Messe Kassel, Kunst Museum Villa Zanders Bergisch Gladbach, usw. aber auch auf Gruppenausstellungen wie z.B. im Haus der Kunst in München oder der Premiere Biennale Internationale Jene Pein Türe in Cannes gezeigt.
Dominante Köpfe und Münder
Schulz-Rumpolds Malstil und seine Art Skulpturen zu gestalten sind unverkennbar. Er erfindet seine Figuren mit einer vor Naivität strotzenden Brillanz und lässt die Farben fließend ineinander übergehen.
In Schulz-Rumpolds Bilder und Szenarien werden häufig Köpfe (Kopfüßler) oder vogelartige Lebewesen dargestellt. Die Köpfe seiner Fantasiewesen fallen durch die dominanten Augen und Münder auf, wodurch seine grotesken und bizarren Gestalten eine brillante Ausdruckskraft erhalten. Häufig bestehen seine Figuren nur aus Konturen und wenigen Details des Antlitzes. Trotz dieser stark vereinfachten, „naiven“ Betrachtungsweise gelingt es Schulz-Rumpold, den Hauptdarstellern seiner Gemälde und seinen Skulpturen einen eigenen Charakter zu verleihen. Freude, Leid, Begierde oder Enttäuschung werden dem Betrachter mit wenigen Formen und Linien vermittelt.
„Schulz-Rumpold liebt die Nachtseite des Lebens. Bekanntlich wachen die Ungeheuer, wenn die Vernunft schläft. Monster, Fratzen und Krüppelmännchen spuken im Kopf und Bauch des Künstlers, der sie dann in einem wilden Reigen über Leinwand, Pappe und andere Materialien tanzen lässt.“ Ausstellungsprospekt „Dem Kreuzritter dampfen die Füße“, 2014, Kunstverein Buchholz/Nordheide, „Dem Kreuzritter dampfen die Füße“, 26.03.-25.04.2004